Liebe GAK’ler und Freunde des GAK,
Herzlich willkommen zu einem spannungsvollen GAK ExpertenDuell. Direkte Restauration versus Indirekte Restauration lautet das zweite Konzept-Duell und wird somit zwei Blockbuster-Themen aus unserem zahnärztlichen Alltag behandeln.
Die Entscheidung „Direkt“ oder „Indirekt“ ist durch einen zunehmende Vielfalt an Therapieoptionen in den letzten Jahren nicht einfacher geworden: Füllung oder Inlay, Direct Veneering oder Veneer, Direct Crowning oder Krone? Oder das Dauerbrenner-Thema Chipping: Intraorale Reparatur oder Neuanfertigung der Indirekten Restauration? Sogar beim Thema vertikale Bisshebung duellieren sich mittlerweile direkte Konzepte mit klassischen indirekten Verfahren.
Wir dürfen uns mit Dr. Diether Reusch und Wolfgang-M. Boer auf ein Referenten-Duo freuen, das auf jahrzehntelange praktische Erfahrung zurückblickt und uns an ihrem Wissensschatz teilhaben lässt. Dr. Diether Reusch hat als einer der prägenden Figuren in der Fortbildungslandschaft maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die „Parallelwelten“ Funktion und Ästhetik in der Zahnmedizin vereinigt haben. Seit der Einführung der Adhäsivtechnik gestaltete er an einer wahren Revolution der indirekten Behandlungsmethoden mit. Wolfgang-M. Boer komplettiert als Meister der direkten Restauration das Referenten-Team. Mit seinem Feingefühl für Form und Farbe lässt er wahre Kunstwerke mit Hilfe der direkten Technik entstehen. Beide Referenten haben den Anspruch, ihren Zuhörern auch komplexe und techniksensitive Verfahren möglichst einfach und pragmatisch in Form von Konzepten zu vermitteln. Sie beide werden uns viele Impulse liefern, die bunte Vielfalt der Therapieoptionen in unseren zahnärztlichen Alltag zu integrieren, anstatt in „schwarz und weiß“ zu denken.
Bei der Premierenveranstaltung des GAK ExpertenDuells Anfang 2020 entwickelte sich unter Referenten und Teilnehmern eine lebhafte Diskussion. Ich würde mich sehr freuen, wenn der „Arbeitskreis“-Gedanke wieder aufflammt und es zu einem regen Austausch von Informationen und Erfahrungen kommt.
Mit den besten Grüßen,
Ihr Wolfram Kretschmar
Abstract Direkte Restauration / Wolfgang-M. Boer
Gibt es eigentlich noch eine Indikation für Inlays? Ich denke nicht!
Die Grenze zwischen der Indikation für direkte Restaurationen mit Komposit und vollkeramischen Restaurationen ist mit der stetigen Verbesserung der Adhäsivtechnik und den Kompositen immer fließender geworden. Komposit hat aber einige ganz entscheidende Vorteile gegenüber jeder laborgefertigten Keramikrestauration: Es benötigt keine Einschubrichtung und gerade bei kleinen ästhetischen Korrekturen überhaupt keine Präparation. Bei der Materialwahl sollten jedoch als Entscheidungskriterien vor Allem ein möglichst geringer Verlust an gesunder Zahnhartsubstanz im Vordergrund stehen: Kein Patient möchte, dass wir seine Zähne beschleifen, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist. Weiterhin sind bereits vorhandene Kompositrestaurationen notfalls leicht zu reparieren, ohne dass eine komplette Neuanfertigung notwendig würde. Hat man sich einmal für eine laborgefertigte Versorgung entschieden, ist man auch mit allen zukünftigen Weiterversorgungen festgelegt. Bei Komposit dagegen stehen alle denkbaren Therapiewege noch offen.
Deshalb erscheint es nur vernünftig, so lange mit Kompositrestaurationen zu versorgen, wie die Situation dies zulässt. Für den Praktiker ist es auf jeden Fall gut, wenn er für jede Situation „die richtigen Pfeile im Köcher hat“. Die Restaurationsform der Wahl sollte letztendlich immer die minimalinvasivste Variante sein, die über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren funktionell und ästhetisch Erfolg versprechend ist
Abstract Indirekte Restauration / Dr. Diether Reusch
Schwarz-Weiß-Denken ist out! Das „Pizza-Modell“ ist in!
Die Westerburger Kontakte haben vom 11. – 12.05.1990 das erste Seminar „Minimalinvasive Restauration – Kronen, Inlays und Verblendschalen aus Keramik“ (Theorie, Übungen und Live-Demo) veranstaltet. In der Praxis Reusch-Zahnmedizin werden seit fast 25 Jahren komplexe Patientenfälle mit generalisierten Abrasionen und Biokorrosionen mit Verlust der VDO (Vertikal Dimension der Okklusion) erfolgreich rehabilitiert. Nach umfassender zahnärztlicher Befunderhebung, funktioneller Diagnostik, Präventionsmaßnahmen und entsprechender Vorbehandlungsphase erfolgt die definitive funktionelle Restauration mittels Frontzahn-Veneers und minimalinvasiven monolithischen Teilkronen (okklusale Veneers) aus hochfester Glaskeramik (IPS e.max Press, früher IPS Empress). Das strukturierte Vorgehen gewährleistet auch bei Kollegen, -innen, die noch keine langjährige Berufserfahrung haben, ästhetisch und funktionell[nbsp] sehr gute Ergebnisse bei der Rehabilitation ihrer Patienten zu erzielen; sogar auch bei Patienten hoher parafunktioneller Aktivität und/oder Erosion.
Die resultierenden Kosten sind für die Patienten hoch. Daher ist immer wieder zu diskutieren, ob es möglich ist, preiswertere Verfahren z.B. Komposit anstatt Keramik anzuwenden. In diesem Vortrag wird das sogenannte „Pizza Modell“ vorgestellt. Es wird zur Diskussion gestellt, wann welche Materialien indiziert sind und welche Faktoren jeweils deren Einsatz ermöglichen.
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